Junge Sozialisten in der SPD

Bundesweites Semesterticket für Studierende, ja bitte. Aber angepasst an die soziale Lage der Studierenden!

26.05.2023

Der Koordinierungsrat des Deutschlandtickets machte den Vorschlag, ein deutschlandweites Semesterticket, welches dem Solidarmodell folgt, für 29,40€ anzubieten.

Moritz Stockmar, Mitglied des Bundesvorstands der Juso-Hochschulgruppen, erklärt zum Vorschlag des Koordinierungsrates des Deutschlandtickets:

Das deutschlandweite Semesterticket im Solidarmodell war lange Zeit für viele Studierendenschaften und hochschulpolitische Verbände nicht viel mehr als ein kühner Traum. Uns freut sehr, dass dieses Ticket zu Greifen nahe ist. Eine Einführung zum kommenden Wintersemester erscheint uns zwar sehr ambitioniert, die Eile begrüßen wir jedoch sehr. Wir fordern nun vor allem den Bund auf, sich den Bemühungen der Länder anzuschließen, sodass möglichst schnell zusammen mit den Studierenden Lösungen gefunden werden können.

Lea-Marie Neufeld, ebenfalls Mitglied des Bundesvorstands der Juso-Hochschulgruppen, ergänzt:

Dennoch sehen wir im aktuellen Vorschlag mehrere schwerwiegende Probleme: Zum einen darf sich der Preis mittelfristig auf keinen Fall erhöhen. 29€ pro Monat sind für viele Studierende die Schmerzgrenze und in vielen Fällen mehr als alte Semestertickets. Die direkte Kopplung an den Preis des Deutschlandtickets führt durch die schon in Aussicht gestellten Preiserhöhungen dazu, dass das Semesterticket schon in einem Jahr nicht mehr attraktiv sein könnte.

Des Weiteren müssen die Studierendenschaften als gleichberechtigte Partner*innen am Verhandlungstisch sitzen. Ein Friss-oder-Stirb Vorgehen von Seiten der Politik sollten sie nicht hinnehmen.

Der Entstehungsprozess und der enge Zeitplan des Tickets deuten darauf hin, dass Studierende dafür (aus-)genutzt werden sollen, jüngst durch den Wegfall der alten Semestertickets entstandene Finanzlöcher der Verkehrsbetriebe zu stopfen. Wir fordern die Länder auf, bei Verhandlungen zuerst an die soziale Lage der Studierenden, statt an den eigenen Landeshaushalt, zu denken!

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