Wir Juso-Hochschulgruppen fordern ein demokratisiertes Bildungssystem, das allen Menschen die gleichen Chancen bietet und das den Menschen in den Vordergrund stellt und nicht seine ökonomische Verwertbarkeit. Egal ob Kita, Schule, Berufsschule, Ausbildungsbetrieb, Hochschule oder Weiterbildung: Die unterschiedlichen Stationen unseres Bildungssystems – von frühkindlicher bis zur Erwachsenenbildung – stehen in einem engen Zusammenhang und müssen in einem solchen betrachtet werden.

Wir fordern eine starke, staatliche und kostenlose Kinderbetreuung, von der alle profitieren können. Krippen, Kitas und Kindergärten müssen als Bildungsinstitutionen begriffen werden, in denen spielerisches Lernen im Vordergrund steht und unterschiedliche Voraussetzungen ausgeglichen werden, um allen Kindern dieselben Chancen für ihren weiteren Bildungsweg zu geben. Kinder müssen die Möglichkeit haben, sich altersangemessen an Entscheidungen zu beteiligen und ihre Einrichtungen mitzugestalten. Dafür braucht es dringend mehr gut ausgebildetes Personal mit ausreichender Bezahlung und guten Arbeitsbedingungen!

Wir Juso-Hochschulgruppen wollen eine gemeinsame Schule für alle, in der integrativ und inklusiv gelehrt und gelernt wird. Kein junger Mensch darf aufgrund einer Behinderung, des Elternhauses, der finanziellen Ausstattung oder einem besonderen Förderbedarf „aussortiert“ werden. Jedem Kind müssen durch eine individuelle Betreuung Chancen und Entwicklungsperspektiven gegeben werden. Um Schüler*innen auf ein Leben als mündige und selbstständige Bürger*innen vorzubereiten, müssen Schulen demokratisch sein und  Schüler*innen Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten bieten. In allen Fächern braucht es Räume, um sich kritisch mit dem Gelernten auseinanderzusetzen. Um dies zu erreichen setzen wir uns auch für eine bessere Qualifizierung und Weiterbildung von Lehrkräfte ein.

Wir wollen eine hochwertige Berufsausbildung für alle Bewerber*innen. Wir wollen demokratische Hochschulen, die als Lebensraum für alle Beteiligten individuelle Lernprozesse ohne starre Vorgaben ermöglichen.

In Zeiten von wirtschaftlicher Transformation und Digitalisierung bricht sich die Erkenntnis Bahn, dass klassische Bildungsbiographien ausgedient haben. Die Frage, wie Menschen sich ihr Leben lang weiterqualifizieren können, um sich schnell und selbstständig auf neue Anforderungen im Beruf einstellen zu können, ist deswegen aktuell wie nie.

Wir Juso-Hochschulgruppe wollen, dass die Idee des lebenslangen Lernen Eingang in die Beantwortung dieser Frage findet: Für uns erstreckt sich ein Recht auf Bildung über alle Lebensphasen und Lebensbereiche. Weiterbildung darf sich nicht auf den Beruf begrenzen, sondern muss sich in erster Linie an den Interessen der Lernenden orientieren. Weiterbildung im politischen, gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, musischen oder künstlerischen Bereich muss in Zukunft ebenso selbstverständlich stattfinden, wie Weiterbildung im beruflichen Bereich heute bereits.