Internationalismus & Europäische Hochschulpolitik
Wir Juso-Hochschulgruppen sind ein internationalistischer Richtungsverband und wollen unseren Teil zu einer internationalen und europäischen Bewegung beitragen. Dabei ist der Bildungsbereich wie kein anderer jetzt schon von internationaler und europäischer Zusammenarbeit geprägt und profitiert von Verständigung und Solidarität!
Wissenschaft und Forschung kennen keine Grenzen. Mit dem Bologna-Prozess sollte auch die Organisation des Studiums an dieses Ideal angepasst werden. Leider hat dieser Prozess zu einer weiteren Ökonomisierung der Hochschulen geführt und das Studium unter dem Dogma der Employbility so verändert, dass ein selbstbestimmtes Studium fast nicht mehr möglich ist.
Dennoch streben wir als internationalistischer Richtungsverband eine zunehmende Internationalisierung der Hochschulen an. Wir unterstützen eine weitere Internationalisierung von Lehre und Forschung. Dazu gehört es, Abschlüsse vergleichbar zu gestalten und die Studienorganisation so anzupassen, dass Studierende sich in einem möglichst durchlässigen System über Grenzen hinweg bewegen können. Auch die Forschung lebt von Interdisziplinarität und Internationalität, denn Probleme wie der Klimawandel und Entwicklungen wie die Digitalisierung machen nicht vor Landesgrenzen halt. Wir müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten und solidarisch mit denen sein, die von den Folgen dieser Entwicklungen am meisten betroffen sind.
Ob Erasmus, Bologna, Horizon oder European University Alliances – viele verschiedene Elemente sollen die Studierenden, Wissenschaftler*innen und Hochschulen der Europäischen Union einander näherbringen. Wir wollen, dass jede*r dort studieren kann, wo er*sie das will. Wir wollen mehr Forschungszusammenarbeit in Europa und darüber hinaus. Wir müssen auch Spartenthemen in der Wissenschaft fördern und die feministische Perspektive in europäischen Forschungsprojekten unabdingbar machen.
Wir setzen uns für ein Mehr an internationaler Zusammenarbeit und ein Mehr an europäischer Integration in Forschung und Lehre ein!
Für uns als Verband bedeutet Internationalismus auch Solidarität mit Studierenden und Wissenschaftler*innen auf der ganzen Welt, die ihrer Tätigkeit nicht frei nachgehen können. Hochschulen müssen auf der ganzen Welt ein Hort des kritischen Denkens und der Meinungsfreiheit sein!
Dazu gehört auch bedingungslose Solidarität mit geflüchteten Studierenden. Wir setzen uns für sichere Fluchtwege und einfache Hochschulzugang für studentische Geflüchtete ein, damit das Fortsetzen des Studiums an deutschen Hochschulen nicht ein Privileg für wenige bleibt, sondern die Regel wird. Dazu gehört vor allem auch der Abbau von finanziellen Hürden wie die Bedingung eines finanziellen Bürgers*Bügerin sowie ein Sperrkonto von über 10 000€.
Wir merken tagtäglich, dass die Krisen und Herausforderungen, vor denen wir stehen, global sind und umgehend gemeinsam angegangen werden müssen.Daher vernetzen wir uns auch konkret mit sozialistischen Studierendenverbänden aus der ganzen Welt, um unsere internationalistischen Ziele zu verfolgen!