Junge Sozialisten in der SPD

Digitale Bildung

Gute Lehre

Für uns Juso-Hochschulgruppen muss das Studium flexibel, zeit- und ortsunabhängig absolvierbar sein! Starre Anwesenheitspflichten, Präsenzzeiten und ausschließlich analoge Lehrmaterialien stehen unserer Vision eines selbstbestimmten Studiums im Wege. Daher fordern wir eine Verbindung von synchronen und asynchronen Elementen, bspw. durch Vorlesungen, die in Präsenz und online übertragen werden und auch im Nachhinein abrufbar sind.

Für Grundlagenveranstaltungen mit Inhalten, die sich nur geringfügig von den Vorjahren unterscheiden, ist es längst überfällig, dass diese auch als abgespeicherter Vorlesungspodcast abrufbar sind. Durch die höhere Flexibilität würden Studierenden viele Türen geöffnet: Mehr Zeit für soziales Engagement und der Pflege von Freund*innenschaften und gleichzeitig mehr Selbstbestimmung beim eigenen Studium.

Wir Juso-Hochschulgruppen wollen uns deshalb dafür einsetzen, Onlineangebote auszubauen und für möglichst viele erreichbar zu machen und gleichzeitig dafür zu kämpfen, dass dies nicht als Ausrede benutzt wird, um Präsenzhochschulen zu vernachlässigen. Es muss das Recht jeder*s Studierenden sein, den individuellen Weg des Lernens frei zu wählen.

Ausstattung und Infrastruktur

Digitale Lehre erfordert eine angemessene und zeitgemäße Ausstattung der Hochschulen. Ein flächendeckend funktionierendes WLAN ist elementare Grundvoraussetzung zum erfolgreichen Absolvieren eines Studiums. Ebenso müssen mehr ständige Arbeitsplätze mit schneller Internetverbindung und leistungsstarken Computern geschaffen werden. Alle Studierenden müssen Zugang zu digitalen Endgeräten haben. Weiterhin braucht es gute Video-Conferencing-Infrastruktur in den Räumen der Hochschulen.

Während der ersten Pandemiesemester haben sich viele Lerngruppen in den digitalen Raum verlegt und dafür Zoom- oder Webexkonferenzen verwendet. Dafür hatten die Hochschulen Lizenzen für Video-Conferencing Systeme gekauft, durch die Hochschulangehörige eigenständig Videokonferenzen aufsetzen konnten. Diese Lizenzen müssen verlängert werden! Online-Meetings werden auch weiterhin Bestandteil des Alltags bleiben und dürfen nicht zum Privileg materiell besser situierter Studierender werden.

Ebenso wurden zu Beginn der Pandemie Lizenzen für Online-Bibliotheken und weitere Portale gekauft, um den nicht länger möglichen Gang in die Hochschulgebäude zu kompensieren. So konnten viele Studierende bspw. ihre Lehrbücher online abrufen und wissenschaftliche Zeitschriften ohne Hochschulbesuch durcharbeiten. Für uns ist klar: Alle studienrelevanten Lehrmaterialien müssen auch weiterhin online verfügbar bleiben!

Freien Zugang zu Forschungsergebnissen sicherstellen!

Wir Juso-Hochschulgruppen fordern den Ausbau und die Förderung von open-access Zugängen zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und Forschungsergebnissen! Alle Forschungsergebnisse, auch solche, die von Drittmitteln finanziert wurde, müssen schnell und einfach online auffindbar sein.

Zum jetzigen Zeitpunkt bereichern sich Verlage, also privatwirtschaftliche Akteure im Wissenschaftsbetrieb vor allem daran, dass Forscher*innen auf die Vermittlung von Korrekturleser*innen angewiesen sind. Diese Korrekturleser*innen sind jedoch ebenfalls Wissenschaftler*innen, die ihre Korrekturlesearbeiten kostenlos zur Verfügung stellen und im Gegenzug diese Hilfestellung auch von anderen in Anspruch nehmen. Das Verlagswesen erfüllt insofern nur die geringe Leistung der Organisation des Peer-Review-Prozess, bekommt allerdings die Rechte an den wissenschaftlichen Veröffentlichungen und verdient damit jährlich Millionen, da Hochschulen und Privatpersonen für das Verfügen über wissenschaftliche Arbeiten auf diese Weise den Verlagen Geld bezahlen müssen.

Wir fordern deshalb eine Neuorganisation des Peer-Review-Verfahrens, um den kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen zu sichern und die Bereicherung von privatwirtschaftlicher Seite an Informationen, die allen Menschen zugänglich sein sollten, zu stoppen! Hochschulen müssen ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen, Open-Access und Open-Source zu erstellen.

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