Gute Lehre & Studienreform
Volle Hörsäle, Frontalvorlesungen und wenig Diskurs zwischen Studierenden und Lehrenden. Diese Bilder prägen zur Zeit die Lehre an deutschen Hochschulen. Einzelne Studierende gehen in der Masse unter und auch wenn sich der Aufwärtstrend der Studierendenzahlen verlangsamen wird, sind die meisten Hochschulstandorte mit der Situation überfordert. Die Kriterien für die Mittelvergabe, um eine gute Lehre zu gewährleisten, sind außerdem meist so gestaltet, dass Universitäten angehalten werden ihre Studiengänge möglichst effizient und auf Erfolg zu trimmen. Unter diesen Verwertungslogiken der Wirtschaft leidet als erstes die Lehre an Hochschulen.
Durch die vergangenen Corona-Semester ist auch der Bereich der Digitalisierung der Hochschulen, oder eher die nicht vorhanden Struktur dessen, in den Fokus gerückt. Digitale oder auch Hybride Lehre kann, wenn sie gut umgesetzt wird, eine Entlastung im stressigen Alltag sein und Studierende mit Verpflichtungen wie Care-Arbeit und Nebenjobs entlasten. Digitale Lehre ist aber in keinem Fall als Ersatz für Präsenzlehre zu verstehen sonder eher als Zusatzangebot gedacht.
Wir Juso-Hochschulgruppen wollen endlich ausfinanzierte Hochschulen, die Raum für Engagement lassen, den Studierenden die Möglichkeit gibt über den Tellerrand hinauszuschauen und ein selbstbestimmtes Studium zulässt. Gerade Menschen aus sozialen Gruppen, die nicht der ökonomisch privilegierten Schicht angehören müssen wir Angebote schaffen, die sie befähigen ein Studium aufzunehmen und erfolgreich zu beenden.
Auch müssen wir in der Lehre endlich alle teile der Gesellschaft abbilden. Seien es feministische Perspektiven, die immer mitgedacht werden müssen oder nicht westliche Perspektiven.In Zukunft wird es nötig sein vor allem die positiven Errungenschaften, die die Digitalisierung der Hochschulen in der Lehre mit sich brachte, zu bewahren und zu optimieren, währen gleichzeitig Präsenzlehre geleistet werden muss.